Ein kleiner Ausflug in die Yogaphilosophie

Es gibt einige ursprüngliche Yogarichtungen, wie zum Beispiel das Bhakti Yoga, (Yoga der Hingabe) und Karma Yoga (Yoga der Tat), die gar keine körperlichen Übungen beinhalten, sondern eher eine ethische/spirituelle Lebensführung beschreiben..

Sehr ganzheitlich ist das Raja Yoga (das königliche Yoga) mit dem achtgliedrigen Yoga Pfad, der in Patanjalis Yoga Sutra beschrieben wird:

Dieser Pfad ist ein praktischer Leitfaden zur inneren Freiheit. Es lässt sich im Asthanga Marga auf jedes menschliche Leiden ein Lösungsansatz finden.

Im YogaSutra werden die Kleshas (Gründe für menschliches Leiden) beschrieben; Im Endeffekt lässt sich jedes Leiden oder Problem, was wir im Alltag erleben, auf die Kleshas zurückführen:

 

Avidya (Nichtwissen, Unwissenheit)

Asmita (übersteigertes Ego)

Raga (übertriebene Zuneigung, das Gefühl etwas unbedingt haben zu müsse)

Dvesha (übertriebene Abneigung)

Abhinivesha (Anhaften am Leben, Todesfurcht)

 

Und um diese Leiden zu lindern, kann man den Asthanga Marga, den achtgliedrigen Yogapfad befolgen.

Dieser Pfad, der wie eine Treppe zur Erleuchtung zu verstehen ist, beginnt mit den

Yamas, den Regeln für den Umgang mit anderen.

 

Dazu gehören Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Satya (Wahrhaftigkeit), Asteya (Nicht Stehlen) , Bramacharya (Sich nicht Verschwenden/Zölibat) und  Aparigraha (Nicht Horten, keinen übermässigen Besitz anhäufen).

 

Dann folgen die Niyamas, den Regeln für den Umgang mit sich selbst: Saucha (Reinheit des Körpers und des Geistes), Santosha (Zufriedenheit; dass man einfach mit dem was man hat/was ist, zufrieden ist), Tapas (feurige Disziplin), Svadhyaya (Selbststudium/Studium der heiligen Schriften, des YogaSutras)  und Ishvara Pranidhana (Gotteshingabe).

 

Dann folgen erst  die Asanas! Also die körperlichen Übungen, wofür man meistens Yoga ausschliesslich hält. Sie dienen dazu, den Körper zu traininern, um  dann im Meditationssitz lange sitzen zu können ( ohne dass einem nach drei Minuten der Fuss einschläft :)). Sie gehören also zur Vorbereitung für die Meditation (und nicht um fancy Posen auf Fotos abzugeben ;) was man natürlich machen kann, wenn man Spass daran hat, aber darum geht es nicht :) )

 

Dann folgt Pranayama (Atemübungen, mit denen Du Dich entweder beruhigen/ausgleichen kannst, oder auch energetisieren).

 

Pratyahara ist das Zurückziehen der Sinne, in der Meditation, sich zum Beispiel nicht von äusseren Geräuschen ablenken lassen, oder dem juckenden Bein.

 

Dharana ist das fokussieren auf etwas, die Konzentration in der Meditation.

Dhyana  ist die Versenkung in sich selbst in der Meditation.

 

Und Samadhi ist die Erleuchtung, die Erlösung, quasi das letzte Level erreicht, Chakaaah ✶✶✶ :)

 

 

So das war ein kleiner Einblick in spannende & vielseitige Welt der Yogaphilosophie!